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December 1, 2025

Konflikte in Softwareprojekten: Rechtliche Stolpersteine und Lösungsansätze

Konflikte in Softwareprojekten: Rechtliche Stolpersteine und Lösungsansätze

Softwareprojekte sind komplex – nicht nur technisch, sondern auch rechtlich. Unterschiedliche Interessen von Auftraggebern, Entwicklern und Drittanbietern führen oft zu Konflikten. Diese können teuer werden, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und vertraglich geregelt werden. In diesem Beitrag beleuchten wir die typischen Konfliktfelder und geben praxisnahe Tipps zur Vermeidung.

1. Typische Konfliktfelder in Softwareprojekten

Unklare Leistungsbeschreibung

Fehlende oder vage Spezifikationen führen zu Streit über den Leistungsumfang.

Praxis-Tipp: Verwende präzise Pflichtenhefte und definiere Abnahmeprozesse.

Änderungen im Projektverlauf (Change Requests)

Wer trägt die Kosten für zusätzliche Features?

Praxis-Tipp: Implementiere ein klares Change-Management mit schriftlicher Zustimmung.

Open-Source-Komponenten

Konflikte entstehen, wenn Lizenzpflichten (z. B. Copyleft) nicht beachtet werden.

Praxis-Tipp: Führe eine Open-Source-Policy ein und prüfe Lizenzkompatibilität.

Datenschutz und Cybersecurity

DSGVO- und NIS-2-Verstöße können zu hohen Bußgeldern führen.

Praxis-Tipp: Regelmäßige Risikoanalysen und technische Dokumentation sind Pflicht.

Haftung bei Sicherheitslücken

Wer haftet, wenn eine Schwachstelle ausgenutzt wird?

Praxis-Tipp: Verträge müssen klare Haftungsregelungen und Update-Pflichten enthalten.

2. Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Cyber Resilience Act (CRA): Verpflichtet Hersteller zu „Security by Design“ und Meldepflichten bei Schwachstellen.
  • Open-Source-Lizenzen: Konflikte entstehen oft durch Inkompatibilitäten oder fehlende Compliance.

3. Lösungsansätze zur Konfliktvermeidung

  • Vertragsgestaltung:
    • Klare Definition von Leistungsumfang, Terminen und Abnahmeprozessen
    • Regelungen zu Change Requests und Mehrkosten
    • Haftungs- und Gewährleistungsklauseln für Sicherheitslücken
  • Compliance-Management:
    • Open-Source-Policy und Lizenzprüfung
    • Datenschutzkonzept nach DSGVO
    • Cybersecurity-Maßnahmen gemäß CRA und NIS-2
  • Dokumentation & Transparenz:
    • Software-Stückliste (SBOM) für alle Komponenten
    • Technische Dokumentation inkl. Sicherheitskonzept
    • Regelmäßige Risikoanalysen und Schulungen

Fazit:

Konflikte in Softwareprojekten sind vermeidbar – wenn rechtliche Aspekte von Anfang an berücksichtigt werden. Wer klare Verträge, Compliance-Prozesse und Sicherheitsstandards implementiert, spart Zeit, Geld und Nerven.

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